Nach dem Frühstück waren wir
nur kurz
draußen auf Deck 11. Es hatte sich deutlich
abgekühlt und es
war ziemlich windig bzw. ungemütlich geworden. Wir hielten uns
noch eine Zeit lang auf Deck 14 im 19th Hole auf, schauten hier und da
vorbei und bummelten gemütlich über die Royal
Promenade. Als
wir nachmittags noch mal los wollten, hatte ich mir beim aufstehen vom
Bett leider den Ischiasnerv eingeklemmt und konnte mich kaum noch
bewegen.
Abends um 19 Uhr besuchte ich dann den Bordarzt auf Deck 1. Die
Verständigung in Englisch klappte prima, kurze Zeit
später
bekam ich, nach zwei kurzen Voruntersuchungen, ein paar Tabletten und
eine Muskel entspannende Spritze in den Allerwertesten. Für
das
Abendessen reichte es noch, aber danach verschwand ich sofort wieder
auf die Kabine, in der Hoffnung, morgen wieder laufen zu
können,
damit ich Istanbul nicht nur vom Schiff zu sehen bekäme.
Zum
Arztbesuch noch einige Anmerkungen:
Die Formulare die man dort ausfüllen muss, sind einfach und
verständlich. Sollte man eine Vorgeschichte haben, empfiehlt
es
sich, die Fachbegriffe der Behandlungen oder Erkrankungen parat zu
haben. Die Ärzte wussten jedenfalls mit meinen Beschreibungen
was
anzufangen. Klasse sind auch die vorgefertigten Preislisten, auf denen
die Behandlung(en) abgerechnet werden. Schön
übersichtlich
und eigentlich selbsterklärend nur leider auch nicht gerade
preiswert.
Klar sollte auch jedem sein, das die normale Krankenkasse solche
Behandlungen, auf einem Kreuzfahrtschiff von RCCL, nicht
übernimmt
und man zwingend eine Auslandskrankenversicherung (AKV)
braucht,
um die nicht unerheblichen Kosten erstattet zu bekommen. In meinem Fall
war am nächsten Tag eine weitere Behandlung, mit einer
weiteren
Spritze, nötig. Dazu gab es noch andere Tabletten für
weitere
5 Tage. Der gesamte Behandlungsaufwand wurde mir, mit knapp 478 Dollar,
auf meinem Seapass bzw. der Kreditkarte direkt in Rechnung gestellt.
Bei weiteren Gesprächen mit unseren Bekannten, in den
nächsten Tagen, kam heraus, das für eine
Übernachtung in
der Krankenstation inkl. einer Infusion schnell mal 1200 Dollar in
Rechnung gestellt werden können und dann ist klar, wie
wertvoll
eine AKV ist, zumal sie nicht besonders teuer ist und für
einzelne
Reisen, monatlich oder jährlich abgeschlossen werden kann.
Zurzeit
läuft der Papierkram (habe der Versicherung die Original
Rechungen
und einen Meldebogen zuschicken müssen).
Anmerkung zum
Wartezimmer:
Fand ich ganz interessant. An einer Wand hing ein Automat, wo man gegen
Einwurf von 50 Eurocent Münzen einzelne Tabletten, meist
Schmerzstillende oder Beruhigungstabletten "ziehen" konnte.
Tabletten gegen Seekrankheit (sea sickness) gab es umsonst aus zwei an
der Wand hängenden Kisten. Viel los war dort nicht,
bei
beiden Besuchen. Muss man ja auch eigentlich nicht haben,
oder ?
Anmerkung zu
den Ärzten: Beide
Ärzte, ein Amerikaner und eine Australierin, waren sehr
sympathisch, stellten sich ausführlich vor und beschrieben
auch
kurz ihre Qualifikationen. Sie waren sehr interessiert, hilfsbereit und
auch bei den zwei Krankenschwestern, die mir die Spritzen gaben, hatte
ich keine Sorge hier in der falschen Praxis zu sein. Die Behandlung war
professionell und wurde zügig abgewickelt. |